…ja, zugegeben: der Winter hier entspricht nicht dem Stereotyp von Winter, aber da ich mich auch gegen Stereotype wehre, gestehe ich eben dies auch den Jahreszeiten zu. Es ist, wie es ist. Wir können uns über anderes den Kopf zerbrechen…

(keine Sorge, wir kaufen möglichst saisonale UND regionale Lebensmittel, kaum Fleisch, machen Carsharing, sind sorgsam im Umgang mit Wasser und Elektrizität und sind noch nie geflogen…<<optimaler CO2-Abdruck für meine Familie! Wir sorgen uns ums Klima! Nur eben nicht ums Wetter…)

…zum Beispiel darum, welches Gericht wir aus den Geburtstagskochbüchern als erstes nachkochen. Ich habe zum Geburtstag zwei Kochbücher von Katie Quinn Davies bekommen. Diese Dame steckt hinter dem inzwischen weltweit berühmten Blog what Katie ate und veröffentlicht dort hinreissende Bilder von ihren Reisen und vor allem ihrem Essen. Katie ist eine fantastische Foodstylistin und macht es mir immer wieder schwer, mich loszureissen. Ihre zwei Bücher „What Katie ate“ und „What Katie ate at the Weekend“ sind seit 2013 und 2014 auf dem deutschen Markt erhältlich und ich habe die Erlaubnis vom  Umschau Buchverlag, sie Euch hier vorzustellen.

beide Kochbücher

Ich bin, was Kochbücher angeht, gar nicht so ein Maniak, wie es scheint. Ich finde nämlich sehr viele Kochbücher total daneben. Etwa, wenn ich zum Kochen erst einen Asialaden, ein Feinkostgeschäft und den Fischmarkt aufsuchen muss. Ich koche auch nicht gern mit Delikatessen oder Saucen, die ich nur für ein Gericht benutzen kann. Meine Vorliebe sind die Sachen, die Eltern auf der Ganzen Welt im Alltag für ihre Kinder kochen. Und ich glaube nicht, dass japanische Mamas einen Schrank voller verschiedener Fischsaucen verwalten, sondern dass es eher überall gleich ist: Wir kaufen einmal die Woche groß ein, haben einen Vorrat an Getreideprodukten, Obst und Gemüse und gönnen uns keine 5h-Niedrigtemperatur-Garen-Sessions zur Entspannung sondern möchten gern jeden Tag schnell etwas buntes auf dem Teller.

Ich bin mir absolut sicher, dass es Katie genauso geht. Sie ist selbst in der Rezeptbeschreibung effizient und beschreibt die gewünschte Größe direkt in der Zutatenliste (1 Zwiebel, fein gewürfelt). Und dann wird alles noch charmant-rustikal angerichtet und ich fühle mich mit jedem Rezept in meinem Bedürfnis verstanden.

Deswegen sind diese beiden Kochbücher wirklich eine warme Empfehlung von mir. Katie unterscheidet nicht zwischen vegan, vegetarisch und mit Tier sondern lässt einfach alles so nebeneinander stehen, wie sie es gefunden und ausprobiert hat. Und weil ich vor einiger Zeit schon nach dem Rezept zum Süßkartoffelcurry auf Twitter gefragt wurde, möchte ich dieses Rezept, nach einer herrlichen Kochsession mit der ganzen Familie, mit Euch teilen. Viel Spaß!

dasRezept

Süßkartoffel-Blumenkohl-Curry

1TL Fenchelsamen

1 TL Koriandersamen

1 TL Kreuzkümmelsamen

1/2 TL gemahlene Kurkuma

1 TL malayisches Curry

2 EL Olivenöl (oder Reiskeimöl)

1 Zwiebel, fein gehackt

4 große Knoblauchzehen, fein gehackt

(1 lange rote Chileschote, Kerne entfernt, fein gehackt)

2 EL Tomatenmark

2 Dosen stückige Tomaten

500ml Gemüsefond

750g Süßkartoffel, geschält und in 2cm große Würfel geschnitten

1/2 Blumenkohl, geputzt und in Röschen geteilt

2 Dosen braune Linsen ohne Suppengrün

150g Cashwekerne, geröstet und grob gehackt

Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer

 

dazu Reis, Naturjoghurt und frischer Koriander, wenn gewünscht

 

Zutaten

Auf diesem Bild könnt ihr schon einige meiner Zugeständnisse erkennen. Ich hab keinen Gemüsefond, also tut es die Brühe. Wer genau hinschaut, erkennt vielleicht sogar, dass ich keinen Kreuzkümmel habe, sondern nur Kümmel. Was soll ich sagen: kochen ist improvisieren. 

Die Fenchel-, Koriander und Kreuzkümmelsamen in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Temperatur ohne Fett anrösten, bis sie duften. <<ich hab übrigens auch keine Koriandersamen, sondern lediglich gemahlenen Koriander. Dann in einen Mörser geben <<hab ich auch nicht, war trotzdem lecker, auch wenn mir absolut klar ist, dass Samen erst zermörsert das Aroma entfalten. Kurkuma, Currypulver, eine große Prise Salz und Pfeffer dazugeben und zu einem feinen Pulver zermahlen.

Die Freund*innen der Küche mit Kindern ahnen übrigens, was das Geheimnis unseres gemeinsamen Kochens ist: genau, die Vorbereitung. Ich mache mir die Mühe, erst alles kleinzuhacken und abzumessen, bevor es an die warme Herdplatte geht. Das hat den Vorteil, dass ich nur noch schütten und rühren muss und jederzeit die volle Kontrolle über alle Messer habe.

vorbereitet

Das Öl bei mittlerer Temperatur in einem großen Topf (gut: schwerer Boden!) erhitzen und darin dann erst die Zwiebeln und dann den Knoblauch dazu andünsten. Dann die Gewürze dazugeben, den Duft genießen und weiter fleissig umrühren. Die Freunde der unberechenbaren Chileschote geben jetzt auch die Chili dazu. Ich nehme lieber eine Messerspitze Chilipulver. Schließlich essen hier ja Kinder mit. Nach 2-3Minuten kommen Tomatenmark, Tomaten und der Gemüsefond dazu. Gut verrühren und die Süßkartoffelwürfel mit dazugeben, aufkochen und und mit reduzierter Temperatur und bei geschlossenem Deckel 25-30 Minuten kochen, bis die Kartoffeln gerade eben weich sind.

In der Zwischenzeit entstand auf dem Boden ein zweites Kochstudio, das unser Abendessen vorbereitete. Der Große Sahnemann räumte ebenso akribisch wie die Mama kleine Schälchen ein und um und weil er keine 3 Messer von mir haben konnte, taten es eben 4 Löffel. Wie sagte ich weiter oben? Kochen ist improvisieren…

Großerkocht

In der Zwischenzeit könnt ihr locker den Reis wässern (so denn nötig) und die Cashewkerne anrösten. Wenn ihr wollt, könnt ihr sogar den Koriander hacken (was ich nicht mache, weil ich zu den Menschen gehöre, für die frischer Koriander einfach immer seifig schmeckt).

 

Dann die Blumenkohlröschen hinzufügen und weitere 8 Minuten garen. Dann die Linsen dazugeben und erhitzen, bis alles gleichmäßig heiß ist.

garendesCurry

Und schon ist alles fertig! Das ging doch fix, oder? Ich sage Euch, dieses Gericht ist ein herrliches Abendessen. Und die Kinder können sich rausrücken, wo sie picken möchten. Ok, dem Kleinen war diesmal nur nach Cashewkernen, aber hey, dafür hat der andere sich nur den Blumenkohl raussuchen lassen! Wir Eltern wissen das zu schätzen!

 

Viel Spaß beim Kochen,

Minusch

 

2 Antworten auf „Süßkartoffelcurry – ein Traum im Winter

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