wir waren auf der #denkst17

denkstFreitag1

wie kann ich beschreiben, was wir vom 20. auf den 21.Mai erlebt haben? wie kann ich diese Spannung zwischen ich-bin-durch und ich-will-mehr abbilden? wir kann ich begründen, warum ich knapp 250,- ausgegeben habe, um dort hin zu fahren, wo es uns sonst an jeder Ecke fehlt?

ich versuche eine Quadratierung.

es began mit der Frage: Willst Du nicht mit? Ich kann Dir eine Karte abgeben…
die Frage wurde von Jette an mich gerichtet. wir kennen uns ja nun schon „ein wenig“ (Lev Marie!!!!). letzten Sommer hat sie uns mit k2 in Darmstadt besucht und wir hatten einen mehr als unorthodoxen Nachmittag bei einem Chill-Out-HipHop-Graffitti-was-weiß-ich hier im Park. wir konnten nicht viel reden, aber wir waren hier und vertraut und haben uns herzlich verabschiedet.
das war die ein-Personen-Dimension von dem, was die #denkst17 gemacht hat.

meine Jungs und ich reisten also mit der ganzen Halbesachen-Blog-Familie nach Nürnberg (nachdem ich bei jeder Buchung von Zug und Hotel innerlich bockig „jetzt erst recht“ gemaunzt hatte). ich wollte dabei sein. einmal so viele Menschen auf einmal sehen. und ich wollte auf mindestens ein Gruppenselfie mit diesen wundervollen Menschen!

im Zug mit uns saß Marsha , die ich schon von der #RMEB hier in Darmstadt kannte (da wollte ich auch einfach so mal hin, aber von den dortigen Bloggerinnen war niemand dabei, den/die ich schon vorher lieb hatte kannte).

In Nürnberg checkten wir im Motel-One ein (oh…das war Urlaub für meine Augen…ich hab mit dem Gedanken gespielt, dort für immer leben zu wollen. in einem winzigen aufgeräumten Zimmer mit frischen weißen Handtüchern und Frühstücksbuffet im Erdgeschoss….aaahrgh). und noch während wir mit der Karte und der Zimmertür haderten stand da die Tochter von Alu neben uns, erklärte uns die Karte und die Tür und ich hörte Alus Stimme und erinnerte mich an einen Menschen, den ich schrecklich gern als Freundin gehabt hätte und ich dachte: „ey, Motel-One, wie habt ihr das gemacht? Nicht nur 5ter Stock, nein, auch noch Zimmernachbarin von genau dieser Familie?…“ ja, das mag irgendwie gestelzt klingen, aber zu wissen, wer die Nachbarn sind kann ausschlaggebend sein bei einer Reise mit Kindern. und vor allem konnte ich direkt fragen, ob sie auch zu dem Blogger-Dinner-Date in die Stadt mitkommen. da war keine Hürde. ich war in diesem Moment total glücklich.

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auf dem Weg zur Rezeption runter trafen wir auf die Frau 0.2 , ebenfalls mit zwei Kindern im Gepäck. wir bildeten eine spontane Taskforce angesichts des Wetters und der fehlenden Regenschirme und Regenjacken und angesichts der fehlenden Möglichkeit, mit dem Taxi zum Restaurant zu fahren und angesichts mindestens 2er müder Kinder…und so pilgerten wir zurück zum Bahnhof, landeten im Golden Arches (wo es die Hälfte dessen, was wir haben wollten, gar nicht gab, inklusive Fahrstuhl, der für den Kinderwagen von Alus k3 echt prima gewesen wäre) mit Mörderhunger im Bauch. 3 reisemüde Mamas, 6 Kinder in der Altersspanne von 0 bis groß und kann schreiben. ich hab mich wunderbar gefühlt. selbst nach meinem Fauxpas mit der Limo auf der Hose meines Kleinen hab ich mich noch wunderbar gefühlt.

sowas geht nicht mit allen Menschen.

wir haben uns keine Witze erzählt. wir waren nicht gestylt, geschminkt, erholt oder geplant da. wir sind dort gelandet. aus der Situation. und es war gut. wir waren nass vom Regen, müde von der Reise, aufgespannt zwischen den Bedürfnissen unserer Kinder. und es war gut.

ich war nochmal glücklich.

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die Nacht mit den Kindern war auch toll. die Dusche am morgen war hinreissend. aaahhhh…flauschige fleckenlose weiße Handtücher! Duschzeug, das nicht nach Kaugummi riecht! und diese klaren Linien!…ich möchte in diesem Badezimmer wohnen!!!

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zum Frühstück lernte ich Sandra kennen und selbst so ein kleiner wohltuender Flauschplausch war eben einer von vielen kleinen Glücklichmachern.

denn: das Beste sollte erst noch kommen! die #denkst17 selbst.

Räume voller Menschen mit Kindern und ich erkannte ganz viele von ihren Avas und Tweets und Beiträgen und konnte das gar nicht glauben. Frauen tauchten lächelnd vor mir auf und in mir ratterten meine Suchsysteme und, ach…ich glaube, ihr merkt, wie sehr mich das berührt hat. ja, ich habe schon einige Twitteristas getroffen. aber nicht so viele auf einmal. und ein paar davon kenne ich einfach schon so lange…und es ist wirklich ein kennen. daran ist nichts virtuelles, künstliches. diese Menschen offenbaren sich Tag für Tag in all ihren Facetten und wurden mir so zu Herzgefährtinnen. diese Erkenntnis hat mich umgehauen. und ich bin der Ansicht, dass an diesem Punkt Watzlawick und Schulz von Thun mal nachforschen sollten, ob ihre Kommunikationsmodelle noch Sinn machen.

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zur #denkst17 selbst kann ich sagen: sie ging an meinen (!) Bedürfnissen vorbei, obwohl ich die Mühe gesehen habe, die darin steckt. die Sponsor*innen waren sehr angenehm ausgewählt und alle unfassbar freundlich vertreten. das Haus war wunderschön. und immerhin gab es eine Kinderbetreuung. das Essen war sehr lecker und die Mischung aus Vorträgen und Pausen hat wundervoll gepasst.

und doch: mein Bedürfnis wären, das kann ich jetzt sagen, Workshops gewesen. mehr Workshops. Diskussionen. kleinere Räume. Rückzugsmöglichkeiten. Gelegenheiten zum sitzen außerhalb des Konferenzraumes. eine Mittagspause mit Pausenaspekt…vielleicht ein Ruheraum oder leise Musik. die Möglichkeit, aktiv zu denken. Gelegenheiten, sich miteinander in eine Ecke zu setzen und dort zu versacken, während die Kinder um einen herumwuseln.
ja, das wäre ein komplett anderes Konzept und hätte in einigen Punkten den Rahmen gesprengt. ich schreibe das auch nicht mit Bitternis sondern im Rahmen meiner eigenen Rückschau. ich habe einfach zu lange selbst Konferenzen ausgearbeitet, geplant und durchgeführt, um nicht konstruktiv zu werden. und wer weiß: vielleicht entsteht durch so einen Gedanken eine weitere Möglichkeit?…

ich bin unfassbar froh, dort gewesen zu sein. und ich möchte im nächsten Jahr gern als Speakerin bei einer der Konferenzen (gerne bei der Blogfamilia in Berlin) auftreten. meine Gedanken zu den hiesigen Themen decken einen ganz anderen Bereich ab und ich denke, angesichts dessen, worüber auf der #denkst17 gesprochen wurde, kann ich mich da mit einem guten Gefühl dazu empfehlen. und auch diese Erkenntnis tut mir sehr gut. ich fühle mich sicher. ich hätte gerne mehr davon…und ich möchte Euch alle viel, viel öfter sehen.

ich grüße voller warmer Erinnerungen im Bauch: @halbesachenblog und @halbesachenolli, @aluberlin, @Frl_NullZwo, @Endwinterwunder und @TerenceBluff, @liniertkariert, @inkanina, @IchlebeJetzt1, @TOLLABEA, @mamadenkt, @gockeldiledu, @dieAnderl, @BerlinFreckles, @vorsamer, @MamaOTR, @Marsha_

was haben meine Kinder und ich also erlebt? Liebe, Chaos, Zusammenhalt, Schönheit, Ordnung, Wiedererkennen, Freundschaft, Gedanken, Mutmachendes und Wärmendes. für 250,- ein guter Schnitt. beide Jungs sind daran gewachsen. und trotz meines Nervencrashs in der Mittagszeit habe ich rückblickend den Eindruck, ein fester Bestandteil der #denkst17 gewesen zu sein. ein fester Bestandteil der Familien-Blogger*innen-Welt geworden zu sein. wisst ihr: auch das macht mich glücklich. ich gehöre gern zu Euch.

liefs,
Minusch

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